Die Ersterwähnung Arfelds im Jahre 800 verdanken wir nicht einem besonderen geschichtlichen Ereignis, denn die große Weltgeschichte fand damals im fernen Rom statt, wo Papst Leo III. am Weihnachtstag Karl den Großen zum Kaiser krönte.
Nein, ein Vertrag ist die Ursache, warum wir von der Existenz Arfelds zu diesem Zeitpunkt wissen, allerdings einer mit religiösem Hintergrund.
Jost Klammer schreibt dazu im Dorfbuch "Das mittlere Edertal": Am 25. Juli 800 schenkt nämlich ein gewisser Gozmar gemeinsam mit seiner Gattin Willesuint dem Kloster Lorsch vier Bauernstellen und etwa Land im Umfang von Tagewerk. ... (Diese) befinden sich im "Arfeld-Gau" an der Eder. ... Eine spätere Abschrift der Schenkungsurkunde ist der erste schriftliche Nachweis für das hohe Alter Arfelds.
Solche frommen Stiftungen für das eigene Seelenheil waren im Mittelalter gängige Praxis, auch wenn uns solche "Werkegerechtigkeit" heutzutage merkwürdig vorkommt. Aber dem Gozmar ausschließlich Eigennützigkeit vorzuwerfen, wäre überheblich, denn wir kennen ja seine wahre Motivation nicht. Zu dieser Zeit konnten außer den Mönchen in den Schreibstuben der Klöster überhaupt nur sehr wenige Menschen schreiben, und so ist uns kein Tagebuch erhalten geblieben.
Von einer weiteren "Arfelder" Schenkung des Gozmar an das Kloster Lorsch lesen wir im Jahr 815 im Codex Laureshamensis, in dem sämtliche Grundstücksübertragungen zu Gunsten des Klosters ab dem Ende des 12. Jahrhunderts eingetragen wurden. Die Originalurkunden sind leider nicht erhalten geblieben.
Aufgrund der Größe des übertragenen Besitzes kann man schon erkennen, dass Arfeld noch weit älter sein muss, denn eine solche Entwicklung braucht Zeit. Wer mehr über mögliche Verhältnisse in und um Arfeld damals erfahren möchte, liest bitte hier weiter.
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